Freispruch nach Notwehr




Freispruch nach Notwehr

Und plötzlich war der Schiffssteward verschwunden, nach einer ausgelassenen Feier an Bord eines Containerfrachters, damals vor der Küste Mexikos ... Nach der Aussage eines Kollegen, der half die Spuren der Tat mit zu beseitigen, wurde Michael D., ein philippinischer Seemann, verhaftet.
Die zweite große Strafkammer hat ihn jetzt im Mai freigesprochen. Erst gegen Ende der Verhandlung hatte sich geklärt, was den Angeklagten von einer Aussage, die seine Tat schließlich erklärte und rechtfertigte, bisher abgehalten hatte: er fürchtete eine Gefängnisstrafe auf den Philippinen und die mögliche Rache der Familie des Opfers. Frau Katrin Bartels als seine Anwältin konnte die Gründe klären und seine Befürchtungen entkräften.

Mit der Aussage wurden auch die Hintergründe der Tat klar und es zeigte sich, dass Michael D. in Notwehr gehandelt hatte. Der betrunkene Steward hatte Michael D. am Abend der Party aus Frust und Eifersucht provoziert und massiv angegriffen. In seiner Not hatte der Angeklagte zu einer Eisenstange gegriffen und den Steward bei seiner Verteidigung erschlagen, ihn anschließend in Panik über Bord geworfen.
Das Gericht stellte fest, dass die Aussage absolut glaubwürdig sei, zu den dokumentierten Spuren und den weiteren Aussagen der Besatzungsmitglieder passe – und sprach den Angeklagten frei.